Kaltern an der Südtiroler Weinstraße

Wenn in Südtrol die Rede vom "Kalterer See" geht, so kann dies zweierlei Bedeutung haben, je nachdem, wer die geflügelten Worte in den Mund nimmt: Die einen meinen damit den 2km langen, 1,5km breiten und maximal 7m tiefen See in Überetsch (im Sommer Paradies der Schwimmer, Surfer und Segler, im Winter Tummelplatz für Eissportler aller Art); die anderen hingegen meinen damit den berühmten Wein, ein besonders edler Tropfen, nördlich wie südlich der Alpen gleichfalls geschätzt.

Über ein Drittel der Südtiroler Weinproduktion (jährlich rund 500.000hl) besteht aus "Kalterer See". Also kein Wunder, wenn in Kaltern also auch das Südtiroler Weinbaumuseum steht: Her gibt es all das zu sehen, was man als Weinbauer so braucht und was sonst noch zu Thema Wein gehört: Torggeln, Fässer, Flaschen, Becher, Gläser, Krüge und alte Aufzeichnungen zur Geschichte des edel Rebensaftes.

Sehenswürdigkeiten in Kaltern

Der Ansitz Kampan aus dem 13. Jh., um 1600 von italienischen Architekten umgebaut, und Schloß Ringberg unweit des Sees sind hervorragende Beispiele für die zahlreichen Adelssitze, welche einst in der Kalterer Gegend erbaut wurden. Auf einer Erhebung am Mitterberg finden sich hingegen die Ruinen der Leuchtenburg (erbaut 1200), die auf einen bequemen Spazierweg von Kaltern zu erreichen ist; etwas weiter talwärts hingegen steht die Laimburg (13.Jh.), heute Sitz einer Landwirtschaftsschule.

Bemerkenswert sind auch die kirchlichen Bauten Kalterns: allen voran die Pfarrkirche mit Deckenmalereien von Joseph Schöpf. Fresken früheren Datums befinden sich in der Kirche der Hl.Katharina (Darstellung der Hl. Agnes), des Hl. Antonius (Szenen aus dem Leben Christi) und des Hl. Nikolaus.

Der Innenraum der letztgenannten Kirche wurde im Jahre 1529 von Bartlmae Dill Riemenschneider dekorativ gestaltet. Riemenschneider war höchstwahrscheinlich ein Sohn jenes Tilman Riemenschneider, der während der Bauernkriege von Deutschland nach Südtirol geflüchtet war, um sich hier als Wandermaler und Ofendekorateur zu verdienen.

Vor wenigen Jahren erst wurden die Fresken in der spätgotischen St.Leonhards Kirche in Oberplanitzing entdeckt: in einer romanischen Seitenkapelle befinden sich Wandmalereien aus den Jahren um 1380, mit Darstellungen einiger Heiligen und den Symbolen der Evangelisten. Der älteste kirchliche Bau der Gegend befindet sich in Altenburg. Es handelt sich dabei um die Ruine der Peters Kirche aus dem späten 5.Jh., gegründet vom damaligen Bischof von Trient, dem Hl. Vigilius.

Wandern

Eines der schönsten Wandergebiete der Gegend ist der Altenburger Wald bei Kaltern. Eine Wanderung von Kaltern über den Calvarienberg zu den Montiggler Seen oder eine Fahrt auf den Mendelpass mit anschließenden Wanderungen zur Halbweghütte, Roenalm und der Überetscher Hütte zählen zu den Highlights.

Der wohl mit Fug und Recht bekannteste See Südtirols ist der Kalterer See. Die Badesaison reicht manchmal sogar von April bis Oktober, während sich im Winter Eisläufer auf der zugefrorenen Wasseroberflaeche tummeln. Wegen der starken touristischen Nutzung des Kalterer Sees befindet sich das Gewässer in eher schlechter "gesundheitlicher" Verfassung. Die starken Winde und der hinreichende Wasseraustausch bewahren das Becken jedoch vor dem Schlimmsten.

Tipp: Wandervorschlag Kaltern

Leuchtenburg über dem Kalterersee


Nicht schwierig zu erwandern, ca.350m Höhenunterschied, rund 3 Stunden Wanderzeit; Ab Klughammer bei der Pension Leuchtenburg über den Weg Nr. 13a hinauf, über den Weg Nr. 13b zurück oder etwas tiefer weiter wandern (Nr. 13c) zu den Roßzähnen und noch etwas tiefer zurück.

Sehenswürdigkeiten: Warmlöcher, aus Felshöhlen an der Spitze des
Mitterberges, am nördlichen Beginn der Roßzähne (südlich von der Leutenburg) strömt das ganze Jahr hindurch 25 Grad Celsius warme Luft, eigendlich nur in den Monaten Oktober bis April wahrnembar, wegen der niederen Außentemperaturen; erreichbar über den Wanderweg 13a und 13c zu den Roßzähnen.Vom Kalterer See bis zum Gardasee sind es nur noch 110 km.